Die häufigsten Teppichschäden

Warum geht ein Teppich kaputt?

Die häufigsten Schädigungen an Teppichen im privaten Bereich gehen auf unsachgemäße Behandlung oder Unachtsamkeit zurück, nur wenige direkt auf das Alter. Wenn Sie Ihren Teppich also sachgemäß pflegen, hat er immer den besten Schutz.

Doch was sind die häufigsten Schäden? Wie kann man ihnen vorbeugen und wie kann man sie beheben?

Lesen Sie dazu auch unseren kleinen Almanach im RUMI Magazin auf Seite 21 – 23.

Galerie RUMI | Abnutzung Abrieb
Galerie RUMI | Abnutzung Abrieb
Galerie RUMI | Abnutzung Abrieb
Galerie RUMI | Abnutzung Abrieb

Teppiche werden stark belastet. Man stellt Möbel darauf, rückt mit den Stühlen, Türkanten schaben über ihn. Entsprechend können an besonders belasteten Stellen Abnutzungserscheinungen auftreten. Wirksames Mittel dagegen – wie auch gegen Farbveränderungen durch direkte Sonneneinstrahlung – ist das wiederholte Umlegen des Teppichs. So werden alle Bereiche gleichmäßig beansprucht. Die Behebung von etwa durch Abrieb hervorgerufenen Schäden bedarf oft des Nachknüpfens des Musters – eine Arbeit, die nur eine Fachwerkstatt kann.

Galerie RUMI | Teppichschäden | verfaerbungen

Manchmal geht es sehr schnell. Nur eine kleine Unachtsamkeit – und Wein ist verschüttet, oder Putzeimer umgestoßen, Kinder klecksen mit Tinte, Farben oder Speisen. Die Ursachen für Verfärbungen und Flecken im Teppich sind vielfältig und ihre Behebung kann zur Wissenschaft werden. Es kann passieren, dass ein Stoff oder eine Flüssigkeit mit den Farben reagiert und so die Wolle nicht nur verfärbt, sondern auch verändert. Oder der Versuch der Reinigung macht die Flecken noch größer.

Für einen wertvollen Teppich gilt aber generell: keine chemischen Mittel, keine Spezialreinigungsrezepturen, keine Experimente! Die Gefahr, den Schaden zu vergrößern und zu verschlimmern, ist sehr groß. Holen Sie besser einen Fachmann. Manchmal reicht dann schon ein Rat oder Tipp, mitunter ist es aber auch angeraten, den Teppich zur fachgerechten Reinigung wegzugeben.

Galerie RUMI | Teppichschäden | Schäden durch Motten
Galerie RUMI | Teppichschäden | Schäden durch Motten

Der Mottenfraß bei Teppichen nimmt wieder zu. Zum einen, weil man heute wieder weniger Kunstfasern verwendet, zum anderen weil man zum Wollefärben weniger Chemie einsetzt. Das alles begünstigt die Angriffslust der Motte – aber Motten sind nun einmal Teil der Natur.

Genau genommen ist es nicht die Motte, die Schäden verursacht, sondern ihre Brut. Denn die Motte legt ihre Eier in die Tiefe des Flors, bevorzugt an unbegangenen Stellen – und die Maden fressen dann. Mottenschäden werden gerne mit Abnutzung verwechselt, denn das Untergewebe des Teppichs, also Kette und Schuss, ist häufig aus Baumwolle und bleibt beim Mottenfraß erhalten, nur der Flor wird in der Tiefe abgebissen und wandert dann in den Staubsauger.

Abgeraten wird von chemischem Mottenschutz, denn dann muss man selber auch mit den teilweise giftigen Substanzen leben. Waschen hingegen ist das wirksamste Mittel gegen Motten im Teppich, auch ein achtsamer Umgang mit dem Teppich. Mottenschäden können in einer Fachwerkstatt neu geknüpft werden – so perfekt, dass vom Schaden nichts mehr zu erkennen ist.

Galerie RUMI | Teppichschäden | trittwellen

Teppiche sind, weil Handarbeit, nie perfekt regelmäßig. Das macht auch ihren Reiz aus. Dadurch aber können sich auch einmal Wellen bilden, wenn die Spannung nicht überall gleich ist. Dann lässt man den Teppich einfach nachspannen. Wellen können allerdings auch durch unachtsames Möbelverschieben entstehen oder wenn der Teppich nicht rutschfest liegt.

Zu nachhaltigen Schäden führen Wellen im Teppich nur dann, wenn man sie nicht beachtet, ständig auf sie tritt und sie so verfestigt. Die Folge können Teppichfalten und Kanten sein, die nicht nur Stolperfallen sind, sondern an denen sich auch der Flor stark abtritt. Auch das Gewebe kann brechen oder Risse können entstehen. Alle diese Schäden kann man reparieren lassen – es ist aber besser, sie durch Achtsamkeit zu vermeiden.

Galerie RUMI | Teppichschäden | brandschaeden

Häufigste Ursache von Brandschäden sind Zigaretten, umgestürzte Kerzen oder Sprühfunken aus dem Kamin. Die Brandlöcher, die dabei entstehen, sind in einer fachkundigen Werkstatt meist problemlos beseitigbar. Man sollte Reparaturen nur nicht zu lange hinausschieben, denn wenn auch Kette und Schuss durch die Glut beschädigt sind, ist die Gefahr weitergehender Schädigungen groß. Bei größeren Schäden, etwa durch Wohnungsbrand, ist ein Teppich oftmals nicht zu retten. Ist er aber durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen oder hat er den intensiven und äußerst hartnäckigen Brand- und Rauchgeruch angenommen, ist eine gründliche, sachgemäße Teppichwäsche angeraten.

Galerie RUMI | Teppichschäden | risse

Risse im Teppich können Indikatoren für größere zu erwartende Schäden sein, z. B. wenn es ein alter oder antiker Teppich ist. Hier kann es sein, dass das Untergewebe brüchig wird. Was anfangs nur an einer Stelle auftritt, kann möglicherweise auch an anderen Stellen folgen. Hier benötigen Sie den Experten, damit er die richtigen Maßnahmen professionell ergreift.

Andere Ursachen für Risse können fehlerhaftes Material bei vorherigen Reparaturen sein. Der Grund sollte jeweils vom Fachmann durch genaue Untersuchung festgestellt werden, damit die richtige Reparaturmethode festgelegt und der Schaden dauerhaft beseitigt werden kann. Auch über längere Zeit verborgene Feuchtigkeit kann Risse im Teppich verursachen. Denn zunächst beginnt der Teppich hier zu modern oder zu schimmeln und bei Belastung können die Fasern dann brechen. Blumentöpfe z. B. sind hierfür häufig der Auslöser. Deshalb: Immer sorgsam mit Töpfen, Vasen, Gießkannen etc. umgehen.

Galerie RUMI | Teppichschäden | ausfransen

Aufgrund ihrer exponierten Position sind gerade die Fransen am Teppich häufig beschädigt. Haustiere spielen mit ihnen, der Staubsauger greift sie an – es kommt zu Schädigungen. Grundsätzlich sind ja die Enden der Kettfäden gut verwoben und verknotet. Besteht aber eine Schädigung, sind sie ungeschützt jeder Belastung ausgesetzt. Dann kommt es zu Auflösung und Ausfransung. Schäden an den Fransen zu beheben ist nicht sehr aufwändig, solange dies frühzeitig geschieht. Ist aber schon die Gewebekante betroffen und der Bereich des Flors, wird die Reparatur aufwändiger. Deshalb: den Fransen immer besondere Aufmerksamkeit schenken.

Galerie RUMI | Teppichschäden | Kantenschäden

Auch die Kanten, also die fransenfreien Seiten sind stärkeren Belastungen ausgesetzt als der Flor. Jeder Schritt auf der Kante wirkt hier wie der Tritt auf die Kante einer Treppenstufe. Gerade viel begangene Teppiche oder viel betretene Bereiche weisen deshalb gern Schäden an den Kanten auf. Auch hier gilt: Beobachten und frühzeitig überarbeiten lassen.

Galerie RUMI | Teppichschäden | loecher

Löcher im Teppich sind dadurch definiert, dass sich auch das Untergewebe aufgelöst hat und komplett fehlt. Löcher können nur vom Fachmann beseitigt werden, der den Teppich hier komplett neu aufbaut. Man wird jedoch nie wieder die gleiche Spannung herstellen können wie beim ursprünglichen Gewebe. Grund dafür: Die durchgehenden Zugkräfte von Kette und Schuss sind im Bereich des Lochs unterbrochen.